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Rezension- #Bauhaus_Dessau Architektur- Hirmer

Dieses Buch ist eine Teamarbeit von Dr. Florian Strob, der seit 2018 als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Stiftung Bauhaus Dessau tätig ist und dort u.a. die Neubespielung des Bauhausgebäudes und der Meisterhäuser kuratiert  und von dem studierten Fotografen Thomas Meyer, der seit dem Jahre 2000 Mitglied der renommierten Agentur #OSTKREUZ ist. 

Wie Claudia Perren, Direktorin und Vorstand der Stiftung Bauhaus die Leser im Vorwort bereits wissen lässt, nimmt die Stiftung Bauhaus Dessau das Jahr des 100. Gründungsjubiläums des Bauhaus zum Anlass, die größten und wichtigsten Schätze ihrer Sammlung- die Dessauer Bauhausbauten – in dem vorliegenden Werk neu zu präsentieren. 

Bei den Bauten handelt es sich um Zeitzeugen, die nicht nur das historische Bauhaus nahe bringen, sondern auch die Spuren der sich wandelnden Zeiten bis in die Gegenwart tragen. Ab dem Frühjahr 2019 werden die Dessauer Bauhausbauten erstmals mit einem übergreifenden kuratorischen Konzept durch die Stiftung Bauhaus Dessau bespielt. Ziel der Publikation sei es, die "Bauhausbauten Dessau", von denen bereits 1930 der Gründungsdirektor Walter Gropius im Titel seines Buches schrieb, keineswegs als selbstverständlich hinzunehmen, sondern auf produktive Weise eine gewisse Distanz zu ihnen einzunehmen, um sie in ihrer Vielschichtigkeit zu zeigen.

Das Bauhaus (1919-1933) war eine Hochschule, die auf radikale Weise Kunst, Handwerk und Technik neu miteinander verbunden hat. Dabei wurde in Dessau seitens des damals schon weltberühmten Bauhaus von 1925-1932 die Stadt von morgen erprobt. Was das Bauhaus dort baute und lebte, hatte Modellcharakter. Die Protagonisten schufen Prototypen der Moderne und verwirklichten neue Formen des Zusammenlebens. Ziel war es, durch die moderne Gestaltung die Lebensverhältnisse der Menschen zu ändern und zu verbessern. 

Erst nach dem Umzug der Schule nach Dessau 1925 vermochte das Bauhaus seine Ideen einem Realitätstest zu unterziehen. So wurde Dessau zu einer Art Probebühne der neuen Welt. Hier testeten die Bauhäusler Lösungen für verschiedene Bauaufgaben, über die man im Buch Näheres erfährt. 

Das "Neue Bauen" war damals eine Bewegung in Architektur und im Städtebau im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts, die sich mit gestalterischer und konstruktiver Ökonomie befasste, um sich so der herrschenden Wohnungsnot anzunehmen. Sehr wichtig waren soziale Aspekte. In den Jahren 1925-1932 verwirklichten die Architekten am Dessauer Bauhaus ihre Entwürfe und schufen ein einzigartiges Ensemble moderner Architektur. 

Diese alten Meisterhäuser lernt man im Buch näher kennen. Dazu kommen neue Meisterhäuser von Bruno Fioretti Marquez 2011-2014 und weitere Gebäude, so von Friedrich Engemann aus den Jahren 1930-1933, die noch heute dem bürgerlichen Wohnen dienen. Der Entwurf der Gaststätte Kornhaus, hier war Carl Flieger 1929/30 der Architekt, wird näher erläutert, auch das von Walter Gropius 1928/29 entworfene Arbeitsamt. Anschließend lernt man noch die Siedlung Dessau –Törtchen von Walter Gropius näher kennen. Hier erfährt man Hintergrundwissen und Aufschlussreiches zu diesen Reihenhäusern und Sonderbauten. 

Durch dieses und anderes mehr kann man sich einen sehr guten Überblick über die Architektur Bauhaus Dessau verschaffen, die in diesem Jahr in aller Munde ist und es durch Bücher, wie  Bauhaus Dessau Architektur- gewiss auch weiterhin sein wird. 

Maximal empfehlenswert.

Helga König

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Bauhaus Dessau: Architektur



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