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Rezension: Tintoretto- A Star was born- Hirmer

Dies ist der gleichnamige Katalog zur Ausstellung  "Tintoretto- A Star was born", die noch bis zum 28. Januar 2018 im WALLRAF-RICHARTZ-MUSEUM in Köln gezeigt wird. 

Mit "Tintoretto – A Star was Born" beginnt das Wallraf den internationalen Reigen von hochkarätigen Ausstellungen zum 500. Geburtstag des Malers Jacopo Tintoretto (1518-1594). In einer beeindruckenden Sonderschau widmet sich die Kölner Gemäldegalerie erstmals dem faszinierenden Frühwerk des italienischen Meisters, der zu den produktivsten und einflussreichsten Künstlern aller Zeiten zählt. Dabei sollte man wissen, dass zahlreiche kostbare Leihgaben aus den großen Museen der Welt (Amsterdam, Budapest, London, Madrid, Mailand, Rom, Venedig, Washington, Wien u.a.m.) aus diesem Anlass dem Wallraf anvertraut wurden. 

Das Buch enthält sieben eloquente Essays unterschiedlicher Autoren, die die Persönlichkeit und das Schaffen des jungen Tintoretto erhellen. Dabei würdigen einführende Essays die wissenschaftliche Pionierleistung von Rudolfo Pallucchini und transportieren auf diese Weise historische, biographische und kunstgeschichtliche Grundlagen, um dann in einer Betrachtung von Identität, Strategien und self-fashioning zu münden. 

Ebenso wichtig wie die Essays sind die Kapiteleinleitungen und Katalogtexte zu den Exponaten. Diese sind als Mikroessays angelegt. Bildthemen sind beispielsweise "Kain und Abel" oder auch "Psyche erwacht in Amors Garten". Das zuletzt genannte Werk stellte einen großen Schritt im Schaffen des jungen Tintorettos dar. Die Gründe werden textlich dargelegt.

Faszinierend waren einst Tintorettos Fresken an der Fassade der Ca´Gussoni, von denen nur noch Reste erkennbar sind. Davon kann man sich auch einen Eindruck verschaffen.

Tintorettos Porträtmalerei soll einen Einfluss des älteren Tizian verraten, der als der wichtigste venezianische Bildnismaler galt. 

Was noch? Frauen spielen in der Maler Tintorettos eine große Rolle. So sollen seine Einfühlsamkeit, Intensität und Beharrlichkeit, mit der er Grundsituationen weiblicher Existenz auszuloten suchte, einzigartig sein. Davon kann man sich überzeugen bei seinen Darstellungen von Verführerinnen aber auch von Opfern von Gewalt, bei seinen Darstellungen von Mägden, Musen, Prinzessinnen und Prostituierten. Grandios.

Bleibt festzuhalten: Dies ist ein beeindruckender Katalog über das Leben und Werk des jungen Tintorettos, dessen Werke man in Köln im Original derzeit bewundern kann und es auch sollte, wie die Katalogabbildungen deutlich machen.

Empfehlenswert. 
Helga König

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Tintoretto: A Star was born

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