Dies ist der Katalog zur gleichnamigen Ausstellung, die vom 22.7- 18.10 2015 im Städel Museum in Frankfurt gezeigt wird.
Wie Max Hollein, der Direktor des Museums, die Leser wissen lässt, bewegt sich die Ausstellung bewusst auf dem schmalen Grat zwischen Gegenwart und Kunstgeschichte.
Fast 100 Werke unterschiedlicher Künstler fokussieren in dieser umfassenden Bilderschau das Aufkommen einer figurativen Malerei, die sich parallel in Hamburg, Berlin und dem Rheinland entwickelte. Merkmale sind eine ungezügelte Wucht, malerischer Intelligenz, besondere Frische in diesem tradierten Medium, aber auch eine ästhetische wie auch inhaltliche Kompromisslosigkeit.
Die Ausstellung will einen validen kunsthistorischen Ansatz liefern für ein komplexes ästhetisches Phänomen, das um 1980 den Kunstbetrieb auf den Kopf stellte.
Neben den gezeigten Werken enthält der Katalog zudem diverse Essays, knappe Biografien der Autoren und ausführliche Biografien der Künstler.
Bei den Künstlern handelt es sich um: Berlin: Elvira Bach, Luciano Castelli, Rainer Fetting, G.L. Gabriel, Helmut Middenhof, Christa Näher, Salomé, Bernd Zimmer Hamburg: Ina Barfuss, Werner Büttner, Georg Herold, Martin Kippenberger, Albert Oehlen, Markus Oehlen, Bettina Semmer, Thomas Wachweger Rheinland: Hans Peter Adamski, Peter Angermann, Peter Bömmels, Walter Dahn, Jiri Georg Dokoupil, Gerard Kever, Jan Knap, Milan Kunc, Gerhard Nachberger, Andreas Schulze, Volker Tannert.
Franziska Leuthäusser erläutert die Technik der einzelnen Künstler und den Unterschied der figurativen Malerei in Berlin, Hamburg und im Rheinland. Wer mehr zur Ethnologie der jungen Wilden erfahren möchte, sollte den Beitrag"Pop-Expressionismus- Zur Ethnologie der Jungen Wilden" lesen, den Walter Grasskamp verfasst hat.
Originale von Elvira Bach sah ich vor einigen Jahren in einer Galerie in Südfrankreich aber auch in einer Galerie in Offenbach. Ihre Frauenbilder, in knalligen Farben, ihre zeichenhafte von schwarzen Linien umgrenzte Malerei schenken den Bildern, wie Leuthäusser zu Recht anmerkt, zusätzlich die Ästhetik und massentaugliche Pop-Art.
Die Bilder der Ausstellung "Die 80er- Figurative Malerei in der BRD" präsentierten eine Kombination von ästhetischer Grenzüberschreitung, Nihilismus, Provokation, Humor und Ironie. Überzeugen sich selbst.
276 Abbildungen
Sehr empfehlenswert.
Helga König
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