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Rezension:Collecting Fine Art - The LUMAS Portfolio Vol.III: 3 (Gebundene Ausgabe)

Dieser Bildband von teNeues präsentiert eine kuratierte Auswahl von 70 bemerkenswerten Werken aus dem Portfolio von Lumas, der international führenden Galerie für Editionen. Lumas zeigt übrigens an weltweit 25 Standorten Werke von 160 zeitgenössischen Künstlern und Fotografen.

Der Gedanke, der dem Buch zugrunde liegt und an den vorgestellten Werken deutlich wird, ist der, dass keine Sicht auf unsere Welt der anderen gleicht.

Zu Beginn schreibt Erich Lessing ein kleines Vorwort. Dort vergisst er nicht zu erwähnen, dass die Photographie, wie jede andere darstellende Kunst, auch stets ein Spiegel ihrer Zeit ist. Nicht unerwähnt bleibt auch, dass die digitale Technik ein völlig neues Bewusstsein geschaffen hat. Dabei wurden die alten Koordinaten (Kompositionen, Schärfe, etc.) zur Geschichte erklärt. Wie Lessing schreibt, hat Lumas das gesamte Medium bis heute in sein Programm eingebunden und zeigt "alle Tendenzen der klassischen Photographie, alle Möglichkeiten der modernen digitalen Fotografie, sowie alle technischen Weiterentwicklungen, die dem Fotografen als Ausdrucksmittel zur Verfügung stehen." Lessing resümiert, dass das Gebot der Dokumentation im vorliegenden Werk erfüllt sei. Ich schließe mich seiner Meinung ohne Wenn und Aber an.

Die 70 Werke unterschiedlicher Künstler werden auf den letzten Seite alle nochmals im kleinen Format gezeigt und man erfährt jeweils in deutscher, englischer und französischer Sprache kurz etwas zum Künstler und seinem Werk.

Sehr beeindruckt hat mich das Bild von Miki Takahashi mit dem Titel "Warm Rain". Hier gibt der zarte Umriss ihres Profils im milchigen Schimmer eines Fensters Stadtlandschaften und Straßenszenen Tokios frei.-

Mal wieder entdecke ich meine Affinität zu japanischen Künstlern, denn noch ein weiteres Bild eines Japaners hat es mir besonders angetan. Es trägt den Titel "Stairway". Hiroshi Sato beabsichtigt mit seinen symbolhaften Gemälden die unterschiedlichen Ebenen unseres Bewusstseins offenzulegen. Das gelingt auch in diesem Fall.

Noch ein Werk eines Japaners fand ich spontan beeindruckend. Mika Ninagawa zeigt Goldfische. Sie gelten in Japan als Glückssymbol.

Dann gibt es ein Foto von Jock Sturges, das ich erwähnen möchte. Die Arbeiten dieses Künstlers hängen u.a. im Metropolitan Museum und im Museum of Modern Art in New York. Vorgestellt wird im Buch weibliche Schönheiten (Badenixen) an der Atlantikküste. Sehr schön. In einem kleinen Interview, das Tim Morehead mit ihm realisiert hat, erläutert er, wieso er Fotos macht und welche Absichten er damit verfolgt. Zudem beschreibt er seine Arbeitsmethoden u.a. mehr.

 Im Textbeitrag mit dem Titel "Braucht es die Kunst überhaupt?" las ich eine sehr gute Beschreibung für das, was Fotografie idealtypisch sein soll "Unverhoffte Gegenwart, ertappte Zeit, magischer Ort". Solche Fotos zu sammeln oder an die Wand zu hängen macht viel Freude. Auszuloten, ob es sich um Kunst handelt, ist mitunter ein weites Feld. Im Falle der gezeigten Exponate im Buch ist dies allerdings keine Frage.

Ein tolles Buch für Kunstliebhaber, die sich gerne in eine vielschichtige Bilderwelt vertiefen.

Empfehlenswert.

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