Dieses bildreiche Werk, dessen Texte in deutscher und englischer Sprache zu lesen sind, befasst sich mit neuen Werken des Künstlers John Baldessari. Er ist einer der wichtigsten Vertreter der amerikanischen Konzeptkunst.
Mittels seiner Werke zeigt das Städel Museum lebende Kunstgeschichte.
In den Bildern für die Ausstellung nutzte der Künstler Bilder des Museums und realisierte Bildcollagen, die unterschiedliche Gemälde des Hauses reflektieren.
Meisterwerke wie das Paradiesgärtlein und solche von Lucas Cranach Agnolo Bronzino, Adam Elsheimer oder Maria Lassnig werden durch John Baldessari als visuelles Material aufgeladen und mit dialogischem Textmaterial in Beziehung gesetzt. So entsteht ein Gegen- und Miteinander, das alte wie neue Kunst gleichermaßen in ihrem kunsthistorischen aber auch institutionellen Kunstsystem befragt.
Baldessari entwickelte als einer der bedeutendsten Vertreter der Konzept- und Medienkunst einen unverwechselbaren Bildbegriff zwischen Malerei und Fotografie, zwischen Text und Bild. Für seine Arbeiten verwendet Baldessari häufig "Found Footage", so etwa aus den Quellen der Massenmedien und lässt auf diese Weise konträre Motiv-und Inhaltswelten entstehen.
Wie Max Hollein, der Direktor des Städel Museums festhält, sind die malerischen Bildbearbeitungen Baldessaris eine weitere Ebene des vielschichtigen Werkes. Dabei komponierte dieser Künstler durch sich verschränkende Materialien und Medien Bildräume, die eine neue komplexe Bedeutung kreieren.
Martin Engler, der Herausgeber des Katalogs wartet mit einem Essay mit dem Titel "Von der Konzeptkunst und Metaphern Malerei nach dem Ende der Malerei" auf, der allein schon deshalb lesenswert ist, um die Werke des Künstlers besser zu verstehen.
Hier erfährt man auch, dass Baldessaris Bilder dort interessant werden, wo sie den Zwischenraum – die kreative Leerstelle- zwischen Text und Bild, zwischen Malerei und Fotografie, zwischen Lesen und Sehen fokussieren.
Für den Künstler ergibt sich dort Bedeutung, wo zwei Dinge zusammen kommen.
Sich mit den Werken des Konzeptkünstlers zu befassen, ist nach meinem Dafürhalten mehr ein intellektuelles als ein ästhetisches Vergnügen, aber lohnenswert allemal. Hier wird Kunst zum kommunikativen Event.
Empfehlenswert
Helga König
Das Buch ist im Fachhandel erhältlich
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