Vom 21. OKTOBER 2015 - 24. JANUAR 2016 wird IM KUNSTBAU im Lenbachhaus in München die Austellung "Klee& Kandinsky" gezeigt, die man derzeit noch in Bern im Zentrum Paul Klee besuchen kann.
Die Namen Klee und Kandinsky gelten heute noch als Synonym für die "Klassische Moderne". Seit den 1950er Jahren galten die beiden Maler als die Gründerväter der modernen Kunst. Zwar gibt es im Leben und Werk der beiden Freunde wichtige Parallelen, aber es muss festgehalten werden, dass die beiden sehr verschiedene Charaktere waren.
Die Ausstellung umfasst den Zeitraum von 1900 bis 1940. Dabei liegt der Schwerpunkt auf den Phasen von Klees und Kandinskys persönlicher Auseinandersetzung in der Zeit des Blauen Reiter und des Bauhauses. Hier speziell in der Dessauer Zeit ab 1926. Gezeigt werden sollen Ähnlichkeiten und die gegenseitige Beeinflussung, aber auch die Abgrenzung und die Verschiedenheit voneinander. Konkurrenten waren die beiden Künstler in ihrem Wettlauf um Ausstellungen und Galerien sowohl in Deutschland als auch in Frankreich. Man kann sich zunächst in die Chronologie der Künstler vertiefen und sich dann mit einzelnen Textbeiträgen unterschiedlicher Autoren befassen, um über all das mehr zu erfahren.
Christine Hopfengart schreibt über die guten Nachbarn, ihr erstes Kennenlernen und was dann folgte. So liest man, dass Paul Klee seine neuen Kontakte immer auch marktstrategisch vorantrieb. Dabei hat Klee sich kaum über einen Künstler so bewundernd geäußert wie über Kandinsky. Zwischen 1913 und 1914 hat sich die Freundschaft der beiden gefestigt, acht Jahre später begegneten sie sich in Weimar am Bauhaus. Es waren unterschiedliche Rollen, die sie dort einnahmen, die einem unterschiedlichen Selbstverständnis als Lehrer und Künstler entsprachen. Auch die freien Arbeiten in den frühen 1920er- Jahren waren unterschiedlich.
Texte und Bilder sind das Zusammenspiel bei der Lektüre dieses Katalogs, der Gegensätze vortrefflich aufzeigt, zunächst bei Bildern um 1900, unter diesen Kandinskys "Reitendes Paar" und Klees "Komiker".
Kandinsky war mit Franz Marc federführend im Künstlerkollektiv "Der Blaue Reiter". Alle Künstler dort einigte das von Kandinsky eingeforderte Streben "nach dem Geistigen in der Kunst".
Wunderschöne Farbkompositionen von Kandinsky und Gemälde von Klee beeindrucken den Betrachter in der Folge. Doch man lernt die beiden Protagonisten auch als Maler und Zeichner kennen, liest von Klees Durchbruch zur Farbe und kann sich davon einen visuellen Eindruck verschaffen. Kandinsky aber auch Klee und die Musik sind dann weitere Themen, großartig übrigens hier Paul Klees "Polyphone Strömungen". Bilder aus der Zeit am Weimarer Bauhaus zeigen ebenfalls die Unterschiede, die in begleitenden Texten erläutert werden. In der zweiten Hälfte der 1920er Jahre waren die Künstler, wie die Bilder zeigen, sich maltechnisch sehr nah. Es handelt sich hierbei um konstruktiv-figurative Kompositionen, der ein Bauhaus-Dialog am Rande der Natur folgt. Das Verhältnis zwischen Kunst und Natur war ein zentrales Thema der beiden.
Die Bilderschau mit Erläuterungen zeigt auch Werke der 1930er Jahre. Diese Bilder wirken düster.
Die beiden Maler hatten nach der Machtübernahme Hitlers ihre Anstellung verloren und emigrierten.
Über all das wird man im Buch aufgeklärt und hat Gelegenheit sich immer wieder in eine Bilderwelt vertiefen, die einfach fasziniert.
Sehr empfehlenswert
Helga König
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