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Rezension:Frauen und Rosen (Gebundene Ausgabe)

Dieses Buch der Autorin Dr. Dörthe Binkert wird all jene erfreuen, die einen ausgeprägten Sinn für schöne Bilder haben, Rosen lieben und dabei eloquente Bildbeschreibungen zu schätzen wissen.

Das Vorwort zu "Frauen und Rosen" hat Elke Heidenreich verfasst. Hier lässt sie uns an ihren Gedanken in Sachen Rosen teilhaben, bevor Dr. Binkert Gemälde vorstellt, in denen Rosen eine Rolle spielen und ihre Betrachtungen zu diesen Bildern in nachdenklichen Texten darbietet. Die Bilder des Buches ergeben tatsächlich, wie angekündigt, einen opulenten Strauß, in dem Geschichten und Mythen, Wissenswertes und Poetisches zum Thema Rosen eingebunden sind.

Die Kapitel tragen u.a. die vielsagenden Untertitel "Von der Melancholie und Vergänglichkeit", "Eine Blume für Königinnen", "Vom Duft der Sinne berauscht". Die einzelnen Kapitel beginnen jeweils mit einem Rosengedicht, verfasst von namhaften Lyrikern von der Antike bis ins Heute. Das Gedicht von Sappho, das ich auf Seite 82 las, hat mir besonders gut gefallen. Deshalb auch möchte ich es zitieren:


Es erröten wie Mädchen nun die
Hecken, seht nur hin,
Oh die Rose, ach, die Rose ist der Blumen König!
Rosen beschatten alle Hänge;
Traumlos rieselt der Schlaf
Von ihren bebenden Blättern.

Wenn Zeus den Blumen eine Königin
Geben wollte,
müsste die Rose
diese Krone tragen
(Sappho)

Jedes Kapitel beginnt mit einer speziellen Rosenbetrachtung. So liest man gleich zu Beginn, dass die Schönheit der Rose seit Urzeiten und in allen Kulturen, die sie kennen, Bewunderung erregt und zwar nicht anders als eine umworbene Frau zu allen Zeiten und in jedem Winkel der Welt. Von daher auch ist die Rose zum Symbol der Liebe und deren Göttin Aphrodite geworden.


Die Autorin beschreibt vortrefflich alle einzelnen Bilder, die im Buch gezeigt werden, darunter "Das Erwachen des Adonis", 1899 von John William Waterhouse, "La Ghirlandata", 1871-1874 von Dante Gabriel Rossetti, "Das Fest des Pan" von August Renoir, "The Beloved", 1865-1866 von Dante Gabriel Rossetti, "Madame de Pompadour", 1756 von Francois Boucher, "Die blutenden Rosen", 1930 von Salvador Dali, "Potpouri", 1897 von Herbert James Draper, "Süßer Sommer", 1912, John William Waterhouse und auch das von mir sehr geschätzte Rosenbild "Die Rosen des Heliogabus", 1888 von Sir Lawrence Alma -Tadema.


Man erfährt viel historisch Wissenswertes im Hinblick auf Rosen, manches davon wird auf den Bildern visualisiert. Im 19. Jahrhundert hat der Maler Dante Gabriel Rossetti die klassische Mythologie in seinen Bildern erneut aufleben lassen. Dabei vermischen sich in seinem präraffaelitischen Bild der Venus vieldeutige Symbole, die die Autorin in ihrer Bildbesprechung sehr gut entschlüsselt. Rosenschönheiten und Rosenschmuck bleiben nicht ausgespart in den Bildbetrachtungen, auch nicht die Rose des Kavaliers.

Beeindruckend ist das Gemälde von Dali, das ich bislang nicht kannte. Sein Gemälde "Die blutenden Rosen" stellt dar, wie eine Frau von ihrer Leidenschaft und Sehnsucht geradezu zerrissen wird. Alles um sie ist in nüchternen, kalten Grautönen und abweisenden glatten Formen gehalten. Dali macht hier deutlich, dass es nicht viel Hoffnung auf Erfüllung gibt, (vgl.: S.107).


Ein Kunstband der besonderen Art. Nur geeignet für Menschen mit einer Vorliebe für Poesie und für schöne Dinge.

Sehr empfehlenswert.

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